top of page

Transformation - (Be)Wertung

  • ettemeditation
  • 11. Okt. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Diese Schrift reiht sich in den Kanon spiritueller Schriften. Das heißt, dass sie ein Teil der evolutionären Bewegung hinsichtlich der Bewusstheit des menschlichen Kollektivs ist. Damit steht sie im Kontext bereits existierender spiritueller Wahrheiten und solcher, die noch kommen werden. Auch hier möchten wir die Entwicklung in den Fokus rücken und keine Endpunkte deklarieren, die es nicht gibt. Denn das Ziel ist der Weg, die Reise, die stetige Neuentdeckung und Neuerschaffung allen Seins. Somit kann das Ziel auch nie das Auflösen der Dualität sein, denn sie ist es, die diese Reise der Selbsterfahrung erst ermöglicht.


Somit ist die Existenz des Ego-Ichs, der Fokus im dualen Raum-Zeit-Gefüge, keine Bestrafung, weder durch eine allmächtige Instanz noch durch eine aus früheren Inkarnationen anhängende Last. Bestrafung existiert nur in einem Konzept von richtig und falsch / gut und böse. Es ist ein Konzept, dass nur in der Dualität existieren kann, jedoch nicht darüber hinaus. Dieses Konzept ist abhängig vom kollektiv herrschenden Bewusstseinszustand und ändert sich im Laufe der Entwicklung kollektiver Ansichten. Das bedeutet, dass die Attribute richtig, falsch, gut und böse Variablen und keine allgemeingültigen, unveränderlichen Größen darstellen.


Das bewusste Ego-Ich löst diese Wertung in seinem Gedankenmuster auf, da es die Dynamik des Schöpfungsprozesses und die daraus resultierende individuelle und kollektive Evolution versteht. Dadurch ändert sich die Art der Hilfeleistung, die nicht länger in der Bestrafung, sondern in der Unterstützung bei der Auflösung unerwünschter Schöpfungsmuster liegt.   


Hier noch eine aufmunternde Klarstellung: Das, was als das „Gute“ deklariert wird, dominiert in der Dualität. Denn alles ist Teil des Höchstens, alles ist Teil des „Lichts“. Der Schatten bleibt immer ein Aspekt des Lichts und wird niemals eine eigenständige Quelle sein, die gleichwertig dem Licht gegenübersteht oder sie sogar auslöschen kann. Genauso wenig gibt es eine Anti-Energie, die Energie aufhebt. Energie liegt in unterschiedlichen Formen vor. Sie unterliegt Wandlungs- aber niemals Vernichtungsprozessen.


Das „Gute“, das „Licht“ in seiner Dominanz nicht zu sehen, ist eine Wahl, die das Ego-Ich Kollektiv zu einem bestimmten Zeitpunkt getroffen hat, um die Kontrasterfahrung und damit das Erlebnis in der Dualität zu erweitern. Das große Interesse des Ego-Ichs am Schatten ist verständlich, denn er kann nur in einem dualen Gefüge erfahren werden. Und wie wir bereits erläutert haben, ist die Dynamik, die der Schatten ermöglicht, der Grund, weshalb sich der Fokus von einem non-dualen in ein duales Gefüge überhaupt verschiebt und dabei eine neue Perspektivebene kreiert.


Dass das anfängliche Interesse an den Schattenseiten der Existenz verloren geht, hängt damit zusammen, dass das unbewusste Ego-Ich sich in seinen Schattenkreationen oft verliert, weil es vergisst, dass es durch die eigenen Blockaden seinen Schatten selbst erschafft. Dies führt zur Leid-Erfahrung, welche der irdischen Existenz als unausweichlich zugeschrieben wird. Im unbewussten Schaffensstadium löst die Rückkehr des irdischen Fokus in die Non-dualität des Über-Ichs dieses Leid vollständig auf. Das bedeutet, Leid endet immer und dessen ist sich das Über-Ich gewahr, wenn es sein Ego-Ich erschafft.


Auch wenn die Dualität Bestandteil der Ego-Ich Erfahrung bleibt, ist Leid ein Zustand, der vom Ego-Ich nicht unbedingt erfahren werden muss und wenn er erfahren wird, aufgelöst werden kann. Leid ist festgehaltener Schmerz, der aus verschiedenen Gründen nicht losgelassen wird. Leid drängt immer dazu, aufgelöst zu werden. Das Leid auflösende Moment liegt im Akt, den das Ego-Ich Vergebung nennt, denn nur in diesem Akt öffnet sich das Bewusstsein für die Schwingung der Verbundenheit und Liebe. Der Akt der Vergebung betrifft dabei nicht nur die Schöpfungen anderer, sondern vor allem die eigene (unbewusste) Schöpfung.

 
 
 

Comments


bottom of page